Holger Steltzner in Frankfurter Allgemeine...
Beim Feldzug gegen das Bargeld geht es um mehr als das Bezahlen. Ginge es nur darum, könnte man die Leute einfach selbst entscheiden lassen, wie sie künftig zahlen wollen. Es geht um das Ende von Privatheit und selbstbestimmter Entscheidung, um Lenkung von Verhalten und um den Zugriff auf das Vermögen. Der Bevormundung des Bürgers wäre in einer solchen Welt keine Grenze gesetzt, Geld wäre kein privates Eigentum mehr. Der Übergewichtige könnte mit seiner Karte auf einmal die Kalorienbombe nicht mehr zahlen, der Alkoholiker sich die Weinflasche nicht mehr besorgen, und am „Veggie Day“ dürfte man mit seinem Smartphone kein Fleisch mehr kaufen. Der Zugriff des Fiskus auf das Konto des Bürgers wäre selbstverständlich. Und in totalitären Staaten gäbe es kein Entrinnen vor Überwachung und Unterdrückung. (…)
Andere Motive sind für den Krieg gegen Cash wichtiger, aber über sie wird weniger geredet. Hier kommen die Notenbanken ins Spiel, auch die Europäische Zentralbank, deren Präsident Draghi schon laut darüber nachdenkt, wie er am besten die Abschaffung der 500-Euro-Note kommuniziert, die der EZB-Rat noch gar nicht beschlossen hat. Ohne Bargeld wären die Bürger den Negativzinsen der Zentralbanken ausgeliefert. Davon träumen auch viele Finanzminister und keynesianische Ökonomen.
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Update: Translation to Swedish in the comments, thanks to Christian Engström.